laut.de-Biographie
Maxo Kream
Die Schlüsselfiguren des Trap-Untergrundes in den Südstaaten teilen sich oft viele Aspekte ihrer Geschichten. Es sind immer wieder die gleichen Motive, Erfahrungen und Inspirationen, die in diesen Lebensläufen auftauchen – und auch Maxo Kream ist hier keine Ausnahme. Der ruppige MC aus Houston, Texas beginnt sein Leben in schwierigen Umständen in einer holprigen, dysfunktionalen Familie. Doch im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen lässt sich dieses Leben bei ihm klar und bildlich in der Musik ablesen. Er ist einer der potentesten Storyteller der Trapmusik.
Beginnen soll es für ihn dabei, als er in seiner Teenagerzeit mit Gangaktivität und den Cribs in Kontakt kommt. Bereits als Kind erlebt er, dass Polizisten seine Wohnung stürmen und seinen Vater, einen Trickbetrüger, mitnehmen, seine Mutter zu Boden werfen und ihn mit Groll und Unverständnis zurücklassen. Eine Energie, die er selbst als Teil der 52 Hoover Gangster Crips auf die Straße mitbringt. Doch ein wichtiger Aspekt seines Ganglebens ist nicht zuletzt auch die Musik.
Zwar bringen die Umstände ihn ins Gefängnis, doch er nutzt die Zeit, um sich als Rapper zu entwickeln. Im Windschatten von Travis Scotts psychedelischer Houston-Renaissance macht er mit Remixes und Freestyles von sich reden. Während andere Texaner dank Lean und Xanax ihren Mund kaum noch öffnen können, ist er ein raubeiniger Spitter, einer, der auch in jeder Oldschool-Cypher problemlos mithalten könnte.
Eine Gabe, die er in ein paar viralen Limewire-Mixtapes zur Schau stellt. "Retro Card" und "Quicc Strikes" finden ihre lokale und überregionale Hörerschaft auf Seiten wie DatPiff, vor allem, wenn 2014 sein Remix von Kendrick Lamars "Rigamortus" ein kleiner viraler Hit wird. Doch seine Blütezeit beginnt daraufhin erst: Mit "#Maxo187" und "The Persona Tape" baut er sich einen nahezu legendären Status im Untergrund auf, kollaboriert mit einflussreichen MCs wie Father von Awful Records oder Kenny Beatz-Mitstreiter Key!.
Mit "Fetti" schafft sein Verse es auch auf einen der bis heute ikonischsten Songs der Soundcloud-Ära, wo Playboi Carti und DasH einen hypnotischen, elektrisierenden Betäubungsmittel-Abendball um die Grenzgebiete Houstons inszenieren. Maxos geradlinige Kaltschnäuzigkeit findet weiter Zulauf, und im Januar 2018 veröffentlicht er mit "Punken" ein Debutalbum, dessen Sound er 2019 auf dem eindringlichen "Brandon Banks" perfektioniert.
Dass Maxo niemals viralen Erfolg findet, sollte eigentlich niemand überraschen. Er ist einer dieser Rapper-Rapper, die für Kenner der Trap-Szene lange Geheimtipp sind, deren Sound und deren Verses aber nie die Massentauglichkeit für den Mainstream entwickeln. Trotzdem schwebt über Maxos Musik ein authentischer Flair, eine Ehrlichkeit und eine Poetik, mit der die Trap nur selten ergründet wurde. Er ist eine der intensivsten Facetten des Genres.
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