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13. Bark Psychosis - "Hex"

Jahr: 1994

Das Album, bei dem der Genrebegriff "Post Rock" überhaupt das erste Mal aufgetaucht ist, war dieses: 1993 haben sich ein paar britische Kids, die noch gar nicht lange ihrer Aggronoise-Phase entwachsen waren, sehr für "Laughing Stock" von Talk Talkbegeistert, als ihnen die Pink Floyd-Plattenkiste des Drummers langweilig wurde. Im Grunde ist es genau das: Es nimmt die experimentierfreudige, wanderlustige Sound-Ästhetik von "Talk Talk" und ersetzt alle existentielle Lebenserfahrung und überweltliche Mystik mit der Kante und Edginess ausgegrenzter britischer Teenager.

Vielleicht hat es so ein Album gebraucht, um zu zeigen, dass "Laughing Stock" in der Tat adaptierbar ist und alle Ideen der frühen Neunziger, aus den Grenzen der Rockmusik auszubrechen, tatsächlich so etwas wie eine reproduzierbare Formel ergeben könnten. "Hex" von Bark Psychosis fühlt sich indes trotz aller Vorbilder wie ein eigenes Album an: Es nutzt komplexe Jam-Arrangements und erhaben melancholische Piano- und Gitarren-Aufstiege für eine düstere, hoffnungslosere und urbanere Atmosphäre. Es fühlt sich menschlicher an, mehr in der Realität verwurzelt, wenn diese Blokes ihre Entrüstung und Melancholie mit der sehr tangiblen neoliberalen Wirklichkeit zu einem Album mit dem Namen "Hex" machen. Die Verwünschtheit heftet dieser Platte nämlich bis heute an.

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