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8. MONO & World End's Girlfriend - "Palmless Prayer / Mass Murder Refrain"

Jahr: 2006

Apokalyptisch geht es weiter: Die japanische Formation MONO gehört eindeutig zu den größten Bands der zweiten Welle des Post Rocks. Nicht nur, weil sie eine ganze Menge beachtlicher Tapes gemacht hat, sondern weil ihre instrumentale Virtuosität später auch in den Post Metal reicht. Ihr 2019 erschienenes Projekt "Nowhere Now Here" ist überraschend geil, ansonsten sind sie natürlich mit dem ebenso starken "Hymn To The Immortal Wind" in die Historien der Genre-Klischees eingegangen.

Ihr bestes Projekt ist aber höchstwahrscheinlich die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls japanischen Electro-Experimental-Artist World End's Girlfriend. Hier treiben sie mit einem subtilen Twist die Post Rock-Formel auf ein monolithisches Extrem. Selbst in einem langsamen Genre, beeinflusst von langsamen Bands, ist das vielleicht das (zweit-)langsamste Album dieser Liste. Eine halbe Stune Gefiedel, mehr gibt es nicht, bis hier überhaupt Gitarre oder Drums auftauchen. Die in fünf Stücke geteilte durchgehende Songstruktur lässt das aufbauende Motiv solang durchlaufen, um nur in Part drei und fünf wirklich nennenswerte Auflösung zu bieten. Die Mischung aus dramatisch großartig angeordneten komplexen Harmonieläufen und apokalyptischen Ambience-Klängen sorgt für eine so existenzialistische und klaustrophobische Hörerfahrung, dass man sich hierin bis zur Schwerelosigkeit verlieren kann. Wenn es dann zu einem Aufbruch, einer Katharsis kommt, dann war es all das Warten doppelt wert.

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