laut.de-Biographie
Mono
"Warum hören wir nicht auf zu singen?", fragen sich einige Indie-Rocker Ende der Neunziger. Kein Problem, denken sie sich danach und stecken die Mikros in den Koffer. Als Post-Rock geht diese Form der langwierigen Gitarrenausbrüche in die Geschichte ein, dieses Spiel mit Hölle (brachial, böse, laut) und Paradies (wunderschöne Melodien). Mit dem Namen ist natürlich niemand zufrieden, aber das ist ja nichts Neues.
Auch in Japan sollte das Phänomen seine Anhänger finden. Lange nachdem Sonic Youth damit herumexperiementierten und Bands wie Mogwai oder Godspeed Your Black Emperor den langsamen Sound perfektionierten, gründen sich Mono in Tokyo. Takaaakira Goto (Gitarre), Tamaki (Bass), Yasunori Takada (Schlagzeug) und der ominöse Yoda (Gitarre) setzen im Jahr 2000 im Prinzip das fort, was man bereits von den genannten Bands kennt. Zum Glück können sie das aber genauso gut.
Dies findet zumindest der Avantgarde-Jazzer John Zorn, der sich von Mono so begeistert zeigt, dass er deren Debüt "Under The Papal Tree" im Jahr 2001 auf seinem eigenen Label Tzadik veröffentlicht. Noch schwärmen für Monos Gitarrenwände nur ein paar japanische Post-Rock-Anhänger, als die Band aber auf einer Amerika-Tour für einige Hörschäden sorgt, regt sich auch im Mutterland des Post-Rock so einiges.
2002 erscheint mit "One Step More And You Die" ein weiterer deftiger Angriff der kleinen Japaner auf die Ohrgane der Menschen. Weitere Releases folgen mit "You Are There", (2006) "Hymn To The Immortal Wind" (2009), "The Last Dawn / Rays of Darkness" (2014) oder "Requiem For Hell" (2016). Mal laut, dann leise - dies bleibt auch das Motto für die folgenden Veröffentlichungen.
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