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23. Caspian - "Dust And Disquiet"

Jahr: 2015

Kollege Alex Cordas hat in seiner liebevollen Höchstwertungs-Review zu Caspians 2015er-Album "Dust And Disquiet" einen elementaren Ratschlag gegeben: Dieses Album verdient es, laut gehört zu werden. Nicht nur, weil die sich stellenweise wunderbar in den Post-Metal aufschraubenden Klangwände dann erst ihre ganze tektonische Größe entfalten, sondern auch, weil dieses Album grundlegend von seinen Dynamiken lebt. Die Schroffheit und Überlebensgröße gigantischer Riff-Stürme gegen die feinfühligen, zarten Banken der Stille.

"Dust And Disquiet" ist ein Album der Trauer und der Bewältigung. Nach dem letzten Album der Band starb Chris Friedrich, der Bassist der Gruppe, ein elementares Mitglied, dessen Fehlen die emotionale Farbe dieser Platte charakterisiert. Im Wanken zwischen Trauer, Nostalgie, Verdrängung und Wut schlängelt sie sich zu einer grundlegenden elfminütigen Katharsis auf dem abschließenden Titeltrack zu. Die musikalische Abwechslung auf Akustik-Balladen wie "Run Dry" oder dem industriellen "Darkfield" hält die zwischendurch konventionellen Crescendo-Epen frisch. So bleibt die Platte ein intensives Erlebnis, das genug musikalische Unberechenbarkeiten und genug emotionales Fundament mitbringt, um nie ins Generische abzuschweifen.

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2 Kommentare mit 5 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Caspian haben bei mir irgendwie nie gezündet. Also schon alles ganz schön, aber die paar Male als ich reingehört habe, ist einfach nix hängen geblieben.

    • Vor 3 Jahren

      @FriedlichChiller:
      Auch mal beruhigend, jemanden zu lesen, dem's ähnlich ging. "Dust And Disquiet" muß ich zigmal gehört haben, aber jedes Mal, wenn ich das Album wieder in die Hand bekomme, hallt da so gar nix an Erinnerung in mir nach.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 3 Jahren

      Der einzig nennenswerte Song darauf ist ja auch Rioseco. Von Caspian hätte es die Waking Season in diese Liste schaffen müssen.

    • Vor 3 Jahren

      *notier*
      Gruß
      Skywise

    • Vor 3 Jahren

      Von Caspian doch eigentlich nur "The Four Trees" als Album. Was danach kam, war doch kompletter Bockmist.

    • Vor 3 Jahren

      @morphino
      Whut? Hast du den traumhaften Opener, das zerschmetternde "Dust And Disquiet" und das alles zerberstende "Arcs of Command" nicht gehört?
      Bezüglich der Größe von "Waking Season" bin ich aber natürlich bei dir :)

      @Captain Jack
      Dass das, was nach "The Four Trees" kam "kompletter Bockmist" ist, könnte eventuell der schlechteste take des Jahres 2021 im Internet sein. Das ist, wenn man bedenkt, was man da für allerlei verstörendes Zeug lesen kann, echt eine nicht zu unterschätzende Leistung!

  • Vor 3 Jahren

    Caspian sind alles, was ich mir von diesem Genre jemals hätte wünschen können und imo die Meister ihres Gebietes, wobei mich das emotional manchmal fast schon zu sehr fertigmacht. "Waking Season" ganz oben und "Dust and Disquiet" ist bei mir auch in den Top 5.