PJ Harvey - "Dry"
Das Debüt-Album von PJ Harvey trägt seinen Titel zurecht, das staubtrockene Arrangement von Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang wirkte 1992 wie eine Antithese zum immer opulenter werdenden Grunge. Ihre wütend vorgebrachten, oft doppelbödigen Lyrics erlaubten scheinbar tiefe Einblicke in die dunkle Seite von Polly Jeans Psyche.
Erste Erfahrungen hatte Polly Jean Harvey bereits als Gitarristin, Saxofonistin und Background-Sängerin in der etwas obskuren Band Automatic Dlamini gesammelt. Doch erst als sie mit ihrem Trio namens PJ Harvey selbst in den Vordergrund tritt, wird die Musikwelt auf sie aufmerksam. Nun aber richtig, selten wurde ein Debütalbum so einhellig gefeiert wie das im März 1992 erscheinende "Dry".
Musikkritiker stellten "Dry" auf eine Stufe mit "Broken English" von Marianne Faithfull und "Horses" von Patti Smith, Kurt Cobain zählte es zu seinen Lieblingsplatten und Pitchfork beschrieb es als einen "Vulkan, der die Umgebung um sich herum verbrennt". "Dry" war der Auftakt zu einer großartigen Karriere, ein Publikumserfolg war es nicht. Bis zur Auszeichnung mit 'Silber', die der britische Labelverband für 60.000 verkaufte Einheiten vergibt, dauert es ganze dreizehn Jahre.
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