Dead Prez - "Let's Get Free"
Jeder kennt den Song, dessen Chorus einfach nur die Phrase "Hip! Hop! Hip! Hop! Hip! Hop!" in die Unendlichkeit wiederholt. Ein Staple für jedes provinzielle Jugendhaus, dessen DJ namens Andi seinen Kids beibringen will, dass es auch Rapmusik ohne dieses Autotune gibt, das er nie so recht verstanden hat. Witzigerweise ist "Hip Hop" von den Dead Prez nicht der militante Aufruf zur musikalischen Fortschrittsverweigerung, für den er heute gerne gehalten wird. "Let's Get Free", das Debüt-Album des New Yorker Duos, birgt nämlich durchaus einen Aufruf zum Militanten, allerdings ist die Musik hier fast Mittel zum Zweck.
In Tradition von Public Enemy, Brand Nubian und dem X-Clan ist dieses hoch-thematische Conscious-Rap-Album eine Hymne des Panafrikanismus, eine Ode an die schwarze Diaspora und scharfe Kritik am amerikanischen Sozial-, Schul- und Gefängnis-System in einem. Progressiv an jeder Front, ging es den Dead Prez um musikalisches Empowerment ihrer Community. Da sollte als Erbe vielleicht eher die Frage im Kopf bleiben, wieso ein schwarzer Mann in Amerika so viel wahrscheinlicher ins Gefängnis geht als ein Weißer, und nicht, ob ein echter Hip Hop-Song jetzt den Amen-Break oder eine 808 im Beat haben sollte.
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