Kai Thomas Geiger "Autoreverse"
Der Stuttgarter Kai Thomas Geiger ist heute als Werbetexter tätig. Zu Beginn der 90er Jahre spielte er als Tommy Geiger Bass in der Heavy Metal-Combo Sinner. Genügend Credibility, um sich über eine Jugend mit Matte, Kutte, Mofa und Hard Rock auszulassen. "Wie 'Feuchtgebiete'. Mit Gitarren. Aber ohne den ganzen Geschlechtsverkehr", preist der Verlag das Buch an. Letzteres ist korrekt, Sex kommt kaum vor.
Dafür Rock'n'Roll: Den Beginn seiner musikalischen Erziehung erfährt Ich-Erzähler Marc 1978 bei Queen in Böblingen, dann 1979 bei Angus & Co. in Nürnberg. Als Meilenstein entpuppt sich die Gründung des "AC/DC Fanclub Stuttgart-Möhringen" mit Sitz im Jugendhaus. Zunächst etwas lahm, nimmt die Geschichte allmählich an Fahrt auf und endet krachend an einem Baum. Das Leben lässt sich eben nicht umdrehen und noch einmal neu starten wie bei einem Kassetten-Deck mit Autoreverse-Funktion. Es bleiben Erinnerungen an einen Mofa-Ausflug nach Südfrankreich und an unzählige Konzerte mit durchaus witzigen Momenten.
Darunter der Neujahrsauftritt der im Jugendhaus ansässigen Hard Rock-Combo Sacred Fear, die ein Freund Marcs angesichts deren nicht existierender Qualität Sacred Fart nennt. Oder ein Festival in der Dortmunder Westfalenhalle, bei der unter anderen Ozzy Osbourne, Scorpions, Def Leppard, Krokus und Judas Priest auftreten.
Theiss Verlag, 255 Seiten, 14,95 Euro. Wertung: 3/5.
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