Eilon Paz - "Dust & Grooves"
Menschen, die Platten sammeln, haben meist einen gediegenen Hau. Eilon Paz hat solche Zeitgenossen aufgestöbert, sich mit ihnen unterhalten und sie in ihrem Allerheiligsten fotografiert: inmitten ihrer Plattensammlungen. Was als Blog begann, wuchs sich nach erfolgreicher Crowdfunding-Kampagne zu einem mächtigen, reich betexteten Bildband aus, der Einblicke in die verschrobenen Welten liebenswerter Musikfreaks gestattet.
Große Namen wie Amir 'Questlove' Thompson, The Gaslamp Killer oder Gilles Peterson stehen gleichberechtigt neben Schellack-Verrückten oder Typen, die Sesamstraße-Platten sammeln oder in Schuhkartons Hillbilly-Singles horten. In der Vorrede - das "richtige" Vorwort schrieb der RZA – versucht sich der Autor und Fotograf an einer Einschätzung seiner ... Studienobjekte:
"Ich habe inzwischen Sammler aus allen Gesellschaftsschichten getroffen: LKW-Fahrer im Ruhestand, DJs aus der Großstadt, Prominente, Einsiedler, Eltern, Punks, Leute, die mit ihren Sammlungen prahlen, Geheimniskrämer. (...) Die meisten Sammler, die ich kennenlernte, waren Männer, die meisten haben Katzen; fast alle haben ein phänomenales Gedächtnis, sind von Natur aus neugierig und vermutlich ein wenig zwangsneurotisch. Ich versuche gar nicht erst, das alles zu verstehen." Nö, er hält die Perlen und Verschrobenheiten in Gesprächen, vor allem aber in phantastischen Bildern fest. Ein durch und durch wundervolles Buch.
Eilon Paz, "Dust & Grooves", 448 Seiten, Eden Books, 49,95 Euro. Wertung: 5/5.
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