Yannik Gölz
"The Oil Of Every Pearl's Un-Insides" überzeugt nicht nur musikalisch auf ganzer Linie. Nicht nur verschmelzen die Tragweite an musikalischen Experimenten, die radikale Vermischung von PC Music, Ambient, Noise und konventionellen Pop-Bangern und -Balladen zu eine der cineastischsten Erzählungen, die das Medium Album leisten kann. Nicht nur werden hier Fragen nach Identität, Menschsein und Gender so subversiv wie vielseitig aufgeworfen wie selten zuvor in der Musikgeschichte. SOPHIEs zweites Album verdient die Konversation um das Album des Jahres damit, eine Fundgrube für ein Genre in der Krise zu sein. Für jeden Tag, an dem Pop 2018 an Biss und Fantasie eingebüßt hat, hält diese Platte eine neue Idee in Sachen Sounddesign, Inszenierung und Ästhetik bereit. In einer fairen Welt ist "The Oil Of Every Pearl's Un-Insides" die Shape of Pop to come. Es ist der Soundtrack von Transhumanismus, Spätkapitalismus und der verlorenen Millennial-Generation gleichzeitig, und entsprechend zynisch, um all diesen Kriterien gerecht zu werden.
- SOPHIE - "The Oil Of Every Pearl's Un-Insides"
- Kanye West & Kid CuDi - "Kids See Ghosts"
- Noname - "Room 25"
- Janelle Monae - "Dirty Computer"
- Julia Holter - "Aviary"
- Kero Kero Bonito - "Time N Place"
- La Luz - "Floating Features"
- Haru Nemuri - "Haru Ta Shura"
- Loona - "[+ +]"
- Playboi Carti - "Die Lit"
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