Benjamin Von Stuckrad-Barre - "Remix 3"
Worum geht's?
Popkulturelle Nebensächlichkeiten in Episodenform, die nun einmal die Welt in ihrem Innersten zusammenhalten: Jürgen Flieges Esoterik-Skandal, mit Bobbele das Wimbledon-Finale gucken, Bücher schreiben (von Schirach), Bücher lesen (Fauser, Bernhard), Platten kaufen, Madonna gut finden, Robbie Williams gut finden.
Wer hat's geschrieben?
Benjamin von Stuckrad-Barre, der nach dem Hype um seinen Debütroman "Soloalbum" in den Nullerjahren ziemlich abgestürzt ist und sich mit der Autobiografie "Panikherz" vor zwei Jahren wieder in die Relevanz zurückschrieb. Einst als Pop-Elege in Begleitung von Kracht und Goetz in den Toilettenkabinen der Republik gesichtet, findet sich mittlerweile lediglich Nikotin in seinem Blut – und natürlich die unendliche Liebe zu Udo Lindenberg.
Wer soll's lesen?
Enddreißiger, die bis heute auch die letzte B-Seite von Oasis mitsingen können, Popliteratur-Aficionados, die Worte wie post-ironisch in ihrem Wortschatz spazieren führen, Fans des wirklich ausgesprochen gelungenen Vorgängers "Panikherz", Leute, bei denen sowohl die ZEIT als auch die Bunte auf dem Kaffeetisch liegt.
Das beste Zitat
"Jochen Distelmeyer, so Rainald Goetz in der für ihn typischen, hypernervösen Ambivalenzsucht, Distelmeyer also sei ein so guter Typ, 'Tüpppp', sprach Rainald das immer aus, toller Tüpppp also, der Distelmeyer, superpräziser Denker und im Sozialen genau richtig gestörter Irgendwas, der das ganze Komplizierte und letztlich Lächerliche des Sängerberufs, zumal in deutscher Sprache, sowieso immer mitdenke und vielleicht gerade deshalb eben ein Poesiedefizit habe und so weiter, so ein Rainald-Goetz-Lob eben; ich widersprach, empfand die Texte sehr wohl als poetisch und bat Rainald, sich doch unter speziell diesem Aspekt nochmal das Lied 'Der Wind' anzuhören."
Wertung: 3/5. Text von Hannes Wesselkämper
Benjamin Von Stuckrad-Barre, Remix 3, Kiwi Verlag, 320 Seiten, Pappband, 20 Euro
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Benjamin Von Stuckrad-Barre - Remix 3*
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