These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte
Worum geht's?
Herausgeberin Juliane Streich nennt es einen Streifzug durch die feministische Musikgeschichte. Die Texttypen sind dabei so vielseitig wie die AutorInnen-Liste vielköpfig. Es finden sich hier biografische Porträts wie etwa über Edith Piaf, ein wunderbares Stück über Karen Carpenter, Riot Girls sind ebenso vertreten wie Marianne Rosenberg, Hilde Knef oder Kim Gordon.
Wer hat's geschrieben?
Eine ganze Armada von Autorinnen und Autoren (warum bin ich eigentlich nicht dabei?), darunter Myriam Brüger, Benjamin Moldenhauer, Sandra & Kerstin Grether, Linus Volkmann, Christina Mohr, Sven Kabelitz und die 15-jährige Martha Röckel.
Wer soll's lesen?
Typen, die Musikerinnen beim Soundcheck etwas von "schlechtem Strom" erzählen, wenn sie rätselnd am Mischpult stehen und wieder keinen Monitorsound hinbekommen. Booker, denen doch immer wieder nur derselbe Männerverein in den Sinn kommt, wenn es um das nächste Festival geht. Und neben den Mansplainern dieser Welt natürlich auch alle, die sich für den schillernd-inspirierenden Musik-Kosmos interessieren, in dem "diese Mädchen" unterwegs waren oder sind.
Das beste Zitat:
"Die Leadgitarre hat so viel Hall, wie das Wasser des weiten Ozeans nass ist, und bewegt sich von voller Sehnsucht wogenden Melodien zu abgedämpften Schlägen der angespannten Zurückhaltung, in denen die Angst vor der heranrollenden, sich aufbauenden Welle spürbar wird, bis zur Entladung der Naturgewalten in angezerrten, weil laut gespielten, ja aggressiven Riffs und überschäumenden Tremolo-Kaskaden, die klingen, als ob die große Welle über einem zusammenbricht. Es ist eine durchaus sexuelle Fantasie." (Vera Kropf über den Surfrock von Katy Marshall und Chiyo Ishi)
Wertung: 5/5. Text von Ingo Scheel
Juliane Streich, These Girls: Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte, Ventil Verlag, 344 Seiten, Taschenbuch, 20 Euro
These Girls: Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte*
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