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Platz 39: Keith Jarrett - Budapest Concert

Keith Jarrett gab im Herbst bekannt, dass er aufgrund zwei hintereinander erlittener Schlaganfälle in 2018 wohl nie wieder Live-Konzerte spielen werden könne. Trotzdem ließ seine Plattenfirma ECM in den zurückliegenden Jahren so gut wie sämtliche seiner Auftritte mitschneiden. "Budapest Concert" bildet nach "Munich 2016" einen weiteren Mitschnitt seiner Europa-Tournee 2016.

In "Part I" spielt er sich von den Erwartungen des Publikums frei, indem er eine avantgardistische Note an die nächste reiht und in "Part IV" entlädt sich mit einem sich ständig wiederholenden, entschlossen gespielten Motiv in tiefstem Moll ein schweres Gewitter. Danach gestaltet sich das Konzert stilistisch zwar offener, aber wenn in "Part X" beeindruckend virtuose Motive auf eine schwere Gegenfigur treffen, dann wirkt das wie eine finstere Vorahnung. Demgegenüber begegnet man immer wieder Momenten der Schönheit, etwa wenn der US-Amerikaner in "Part II" mit zaghaften, sensiblen Tönen so zärtlich und lyrisch wie Beethoven klingt. Es bleibt eine gleichermaßen berauschende wie überwältigende Machtdemonstration, die hoffentlich noch sehr lange nachhallt.

Keith Jarrett - Budapest Concert*

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