Platz 7: Dlzkt - "Teen Week"
Das Genre Hyperpop steckt gerade noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es bereits jetzt Künstler*innen, die sich darum bemühen, ihm eine Zukunft zu ermöglichen, die mehr sein kann als der spaßige, musikalische Novelty Act, mit dem 100 Gecs die Musikwelt im Sturm eroberten. Was dem Genre sicherlich gelegen kommt. So frisch, spannend und retrospektiv einflussreich das Debüt der Gecs auch war, so schnell nutzen die Hunderte Trittbrettfahrer, die es heraufbeschwor, den Sound auch wieder ab.
Dltzk lieferte dieses Jahr mit der EP "Teen Week" einen der stärksten Beiträge, um den Optimismus für Hyperpop aufrecht zu erhalten. Das acht Tracks starke Projekt bedient sich zwar auch des musikalischen Fundaments, das Dylan Brady und Laura Les vor wenigen Jahren auf "1000 gecs" legten, nutzt es allerdings nicht als eine Form des Eskapismus, sondern als Katalysator für das Chaos an Emotionen, das im Kopf eines queeren Teenagers tobt.
"I'm hiding all my skin, you can't make me take it off": Das ermöglicht eine Dynamik, die fast schon akustische Momente der Besonnenheit und Melancholie mit schrill instrumentierter Wut kontrastiert. Die fühlt sich oftmals wie ein Befreiungsschlag an. Bestes Beispiel dafür liefert "woodside gardens 16 december 2012", in dem nach langem Seelenstriptease ein perfekt gesampelter Amen-Break den Track aszendieren lässt und damit sämtliche Unsicherheiten pulverisiert.
Das "Teen Week" nur ein Appetizer für das unglaubliche Talent war, das in dltzk steckt, beweist er mit seinem im Dezember veröffentlichten Debüt-Album "Frailty". Hate it or love it, aber: Hyperpop befindet sich in guten Händen.
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