PJ Harvey - "Let England Shake"
Aus der an Höhepunkten reichen Diskografie von PJ Harvey ragt "Let England Shake" noch einmal ein kleines Stück heraus. Das ganze Album wirkt in sich sehr geschlossen: Man meint zu hören, dass es in kleiner Besetzung in einer alten Kirche aufgenommen wurde, selbst die ungewohnten Keyboardsounds in "Written On The Forehead" hallen noch von den Kirchenwänden wider. Dennoch wirken die einzelnen Songs auch für sich, neben "Let England Shake", "The Words That Maketh Murder" und "The Last Living Rose" hätten sich noch weitere Stücke wie etwa "Bitter Branches" oder "Hanging in the Wire" als Singles auskoppeln lassen.
Erstmals blickt die Sängerin nicht mehr vor allem nach innen, zentrales Leitmotiv des Albums ist der Tod. Immer wieder fließt Blut, müssen junge Männer als Soldaten sterben. In durchgängig hoher Stimmlage (wie sonst nur auf "White Chalk") rechnet Harvey mit ihrem Land ab, das sich schon zu lange im Krieg ('gegen den Terror') befindet. Das leicht Abgehobene des Vortrags macht es fast unmöglich, nicht auf die Texte zu achten. Die Videos zu allen zwölf Songs bebilderte Seamus Murphy, die Zusammenarbeit zwischen dem Kriegs-Fotografen und der Sängerin sollte später mit dem Gedichtband "The Hollow of the Hand" und dem Nachfolgealbum "The Hope Six Demolition Project" noch weitere Früchte tragen.
PJ Harvey - "Let England Shake"*
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1 Kommentar
Vielleicht finde ich eines Tages mal Zugang zu ihr. Hatte nur mal ein kleines Live-Konzert gesehen und gleich wieder vergessen. Und auch einzelne Stücke, die mir über die Jahre vorgespielt wurden, blieben einfach nicht hängen. Bin mir sicher, all das Lob wird schon seine Richtigkeit haben.