Marsimoto - "Grüner Samt"
Genau genommen war bei Marsimoto schon 2012 allenfalls die Farbe neu: Das Konzept hatte sich der Mann dahinter (mit dessen Segen) bei Madlib abgeschaut, den Samt borgte er sich vom ewig als Erfinder des deutschen Hip Hops gefeierten Kollegen Torch, und die Maxime "Endlich wird wieder gekifft!" hat Marsimoto hier wahrlich weder als Erster noch zum ersten Mal ausgegeben. Egal, der Reim war fett, der Sound noch fetter, und dass es sich bei "Grüner Samt" von vorne bis hinten um ein Zitate-Feuerwerk quer durch die gesamte jüngere Popkulturgeschichte handelte, machte einen nicht unerheblichen Teil seines Reizes aus.
Dead Rabbit, Nobody's Face, Kid Simius, Robot Koch und The Krauts schüttelten damals die Beatbetten auf, deren berückende Macht die endlosen, flauschigen Mooshügel auf dem Cover perfekt illustrieren. Statt sich faul hineinzukuscheln, hüpft Marsimoto mit heliumgeschwängerter Stimme durch die Szenerie wie eine hyperaktive, in Absinth marinierte Mickeymaus am St. Patrick's Day. Zwar kam noch etliches nach, doch grüner wurde Berlin seitdem nimmermehr. Vielleicht war der Witz nach dieser Rauchbombe auch einfach auserzählt, aber, Hölle, hat die BUMM gemacht!
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Marsimoto - "Grüner Samt"*
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2 Kommentare
Gott schon 10 jahre her. Wie hab ich dat gefeiert, es war ganz magisch, vor allem die konzerte auf kleinen bühnen.
Was viele gar nicht wissen, ist, dass dieser Typ den Albumtitel schamlos bei Torch gebitet hat. Aber das wissen nur echte Heads.