Metronomy - "Love Letters"
Es ist nach wie vor beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit Joseph Mount vor zehn Jahren sein damaliges Meisterstück "The English Riviera" toppte. Drei Hits hatte diese Platte 2011 recht überraschend abgeworfen, Metronomy waren plötzlich der Shit im Electro-/Indie-Sektor und Mount nicht mehr der verrückte Freak, der seinen Deal bei Warner Music nur über höchst dubiose Wege ergaunert haben konnte. Doch 2014 ließ er einfach "Love Letters" folgen, ein mindestens ebenso erfolgreiches Album - mit dem wunderschönen Titeltrack.
Trompete und Klarinette sind nicht gerade die mit seiner Band assoziierten Instrumente, die hier aber einen herrlich relaxten 70s Vibe über lange 80 Sekunden ausdehnen, bevor weibliche Chöre über deutlich angezogenem Tempo dem kammermusikalischen Eindruck ein Ende setzen. Hier zeigt sich am schönsten Mounts damaliges Faible, organische Sounds und alte Soul-Vibes zu verquicken. Das Ergebnis ist eine knallbunte Mischung aus The Mamas & The Papas-Schönklang und 70er-Bowie, die ein schräg jazziges Trompetensolo abrundet.
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