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Heino - "Einer Von Uns"

Ach, Jesses, Heino, den gabs ja auch. Ihn und sein "Metal-Album", wir hatten es fast vergessen, und das war eigentlich gut so. Egal, wir sind ja nicht zum Spaß hier, also: "Schwarz Blüht Der Enzian". Das war zwar in etwa so Metal wie Jan Delays Rock-Album Rock war, aber für Wacken hatte es ja im Vorjahr schon gereicht.

Erstaunlich eigentlich, dass da die trven Realkeeper keinen Aufstand geprobt haben, aber daran sieht man wieder, wie freundlich Metalheads im Grunde sind. Die sind sogar noch lieb zu einem, der ihr Genre mit Füßen tritt. Vielleicht hatten sie aber auch einfach Mitleid mit dem verwirrten Oppa, den da offenbar irgendjemand in ein Rocker-Faschingskostüm gesteckt und (vermutlich mittels irgendwelcher zwielichtiger Knebelveträge) gezwungen hat, seinen alten Stiefel nochmal zu singen, bloß diesmal eben auf einem Playback, das klingt, wie 'ne Rammstein-Coverband bei Wish bestellt.

Kein Tropfen Herzblut fließt auf diesem Album. Heino erledigt einen Job, mehr nicht. Im Grunde ist auch hier gleichgültig, welchen Song man wählt. Sie klingen alle gleich, tun wahnsinnig dramatisch, lassen aber doch nirgends eine echte Regung oder ein ehrlich empfundenes Gefühl erkennen. Den Ruhrpott-Malocher, den der alte Schlager-Hase da in "Einer Von Uns" mimt, nimmt man ihm in etwa so ab wie den knallharten Headbanger. "Hier will ich in Rente gehen", singt er da. Bitte, lasst ihn doch endlich.

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