Sam Cooke - "Twistin' The Night Away"
Wir erwähnten es bereits und werden das heute auch noch das eine oder andere Mal mehr tun: Der Twist war Anfang der 60er der allerheißeste Scheiß. Chubby Checker hatte den Tanz, den aus Westafrika verschleppte Sklaven auf amerikanische Plantagen mitbrachten, 1960 mit seinem subtil "The Twist" betitelten Hit populär gemacht. Spätestens ab da grassierte das Tanzfieber, und die Musikszene befeuerte es noch mit unzähligen Veröffentlichungen. Ob Neuling oder arrivierte*r Musiker*in: Alle wollten jetzt auf der Twist-Welle mitreiten.
Sam Cooke zählte längst zur zweiten Kategorie, "Twistin' The Night Away" ist sein bereits achtes Studiowerk. Dass er sich von seinem Label dazu nötigen ließ, nun ebenfalls ein Twist-Album zu machen, wird zwar häufiger kolportiert, erscheint angesichts der bekannten Tatsache, dass Cooke allzeit stark auf seine künstlerische und wirtschaftliche Unabhängigkeit erpicht war, eher unwahrscheinlich. Plausibler wirkt da eine andere Erklärung, die er 1964 selbst gab. Von TV-Moderator Dick Clark nach seinem Geheimnis gefragt, wie er es schaffe, seit Jahren ausschließlich Hits zu fabrizieren, führt Sam Cooke aus: "Dick, ich denke wirklich, das Geheimnis heißt 'Beobachtung'. Wenn du beobachtest, was vor sich geht, wenn du versuchst, nachzuvollziehen, wie die Leute ticken und was ihre Tage bestimmt, dann wirst du immer etwas schreiben können, das die Menschen verstehen."
1962 war das eben der Twist, und weil "Twistin' The Night Away" von Sam Cooke stammt, haben wir es nicht nur mit einem Twist-, sondern obendrein mit einem phänomenal guten Soul-Album zu tun. Mit einer höllisch tanzbaren Scheibe ohnehin.
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