Elmer Bernstein - "To Kill A Mockingbird"
"Wer Die Nachtigall Stört" gehört zu den großen Film-Klassikern des US-amerikanischen Kinos. Basierend auf Harper Lees mit dem Pulitzer-Preis prämierten Roman erzählt das Werk vom ehrbaren Anwalt Atticus Finch, der in den Südstaaten der 1930er Jahre den dunkelhäutigen Tom Robinson vor Gericht leidenschaftlich verteidigt und dafür in seiner Gemeinde mit Anfeindungen konfrontiert wird. Obwohl sein Mandant zweifelsfrei unschuldig ist, sprechen ihn die Geschworenen schuldig.
Der besondere Clou des Films besteht darin, dass er die unverdorbene Perspektive von Atticus Finch' Kindern Scout und Jem sowie ihrem Freund Dill einnimmt. Während der verspielten Sommertage kreist das juristische Hauptproblem lange Zeit im Hintergrund, bis der Hass der Nachbarschaft auch die Kinder in die brutale Realität der Erwachsenenwelt hineinzieht.
Elmer Bernstein fängt mit seinem Soundtrack die Handlung des Films eindrucksvoll ein. Zarte Pianoklänge leiten den "Main Title" ein. Friedlich, unbeschwert, fast märchenhaft erklingen die Streicher, die von kindlicher Unschuld erzählen, über die sich leichte Melancholie legt. "Atticus Accepts The Case / Roll In The Tire" versprüht noch amerikanischen Optimismus und ein Vertrauen ins System.
Doch ein gerechtes Urteil bleibt Wunschdenken. Die Stimmung trübt sich zunehmend ein, fällt mal düster ("Ewell Regret It"), mal gewaltvoll ("Assault In The Shadows") aus. Schließlich spendet der "End Title" noch etwas Trost, aber die Wehmut hat deutlich zugenommen. "Es gibt viele hässliche Dinge auf der Welt. Ich möchte sie gerne von dir fernhalten", sagt Atticus Finch bereits früh zu seinem Sohn Jem, "Aber es ist nicht möglich."
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