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Jacques Brel - "Les Bourgeois"

Er ist einer der bekanntesten französischsprachigen Chansonniers, stammt allerdings aus Belgien. Details, die sein Publikum im gaullistischen Frankreich gnädig übersieht, als der adrett gekleidete Jacques Brel eine Variété-Bühne nach der anderen erobert und 1958 als charismatischer Choleriker das Pariser Olympia in Brand setzt. In seinem Vortrag vermengen sich Melancholie, Trauer, Ironie, Satire und Sarkasmus: Ingredienzien, die seine Songs einzigartig machen. 1962 ist er neben dem Schriftsteller Boris Vian und Sartres Existenzialistenzirkel einer der wichtigsten Gesellschaftskritiker.

In "Les Bourgeois" rekapituliert Brel ein Trinkgelage mit zwei Freunden, an dessen Ende sie wohlsituierte Gäste vor einem Edelhotel wüst beschimpfen. Am Schluss des Songs sind er und seine Freunde alt und befinden sich selbst in der verhassten Bourgeoisie. "Bruxelles" wiederum ist eine laute und swingende Nummer, in der er die Heimat seiner Großeltern beschreibt. Die Wucht seiner Minidramen begeistern über die Jahre eine Vielzahl von Künstlern, darunter Marc Almond, Scott Walker und David Bowie. 1978 stirbt Brel mit 49 Jahren an Lungenkrebs.

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Jacques Brel - "Les Bourgeois"*

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