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Charles Mingus – "The Black Saint And The Sinner Lady"

Manche Alben eignen sich gut dafür, um Leute in den Jazz heranzuführen. "The Black Saint & The Sinner Lady" von Charles Mingus ist genau so eines. Das hat drei Gründe:

Es ist von Anfang bin Ende, und das mag der platteste Grund sein, einfach nur ein extrem stark gespieltes, technisch großartiges Stück Musik, bei dem man sich selbst als Laie an so vielen Momenten wundern und freuen kann, was aus diesen Instrumenten herausgeholt wird. Die Trompeten sprechen kursiv, außerdem gibt es dann plötzlich ägyptische Gitarren? Es sind nicht einfach ein paar heilige Dudes, die Düd machen.

Es fühlt sich mehr an wie ein durchgängiges Stück Musik: Manche Jazz-Alben, selbst manche Klassiker, hangeln sich ja von Stück zu Stück, teils Standard zu Standard, und die Technik deswegen geil ist. Hier erklärt sich schnell, warum Mingus eher als Komponist gelistet wird, denn als Spieler: Die klassischen Songwriting-Kniffe, die über das Album wiederholten und entwickelten Motive: Es braucht kein geschultes Auge, um zu merken, dass hier etwas passiert, etwas aufgebaut und variiert wird.

Wie die meisten großartigen Jazz-Alben, sei es "Bitches Brew" oder "A Love Supreme", kann man durch eine Stadt laufen und die Szenerie in einen bestimmten Tint färben. "The Black Saint & The Sinner Lady" ist dabei extravagant, exzentrisch, Broadway und flimmernd. Probiert es aus!

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