Johnny Cash - "Bitter Tears: Ballads Of The American Indian"
"Bitter Tears: Ballads Of The American Indian" ist das 20. Johnny Cash-Studioalbum und steht für seine Hinwendung zu kontroversen sozialen Themen. Lieder über die jahrhundertelange Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner sind im Jahr 1964 nicht das, was die konservative Country-Szene von ihrem Schutzheiligen hören will. Genauso wenig willkommen ist der neumodische Trend "Folkmusik".
Cash ist zum Glück hellsichtig genug, um sich nicht von Erwartungshaltungen irritieren zu lassen, sieht er doch eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen Country und Folk. Er tritt als Vorbild zahlreicher junger Gitarristen beim Newport Folk Festival auf und händigt dem aufstrebenden Bob Dylan nach der Show seine Gitarre aus, eine alte Country-Geste der Anerkennung. Jahre später kollaborieren beide auf Dylans "Nashville Skyline"-Album.
Seine auf "Bitter Tears" zur Schau gestellte Aufmerksamkeit für die amerikanischen Ureinwohner sorgt für Unmut bei den damals einflussreichen Radiostationen, die "The Ballad Of Ira Hayes" größtenteils ablehnen. Cash fühlt sich daraufhin sogar gezwungen, eine Anzeige im Branchenblatt Billboard zu schalten, in der er einige DJs und Programmchefs als "mutlos" attackiert. Jahrzehnte später genügt ihm dafür ein emporgestreckter Mittelfinger. Der Song über einen Mann vom Stamm der Pima, der als Marine für die USA kämpft, stammte wie einige andere von Peter LaFarge. Der zu Lebzeiten verkannte indigene Aktivist und Schriftsteller inspirierte als wütender "Angry Young Man" zahlreiche Folkmusiker der 60er Jahre.
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