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Lee Hazlewood - "Friday's Child"

Den Namen Lee Hazlewood kennt 1965 kein Mensch. Der Mann aus Oklahoma ist ein typischer Ghostwriter, dessen Name sich dank kleinerer Hits für Duane Eddy gerade vergrößert, als ihn der Erfolg der Beatles in den USA wieder hinfortfegt. Hazlewood ist erst beleidigt und will sich aus dem Geschäft zurückziehen, entscheidet sich aber um und bleibt seinem hallbeladenen Country-Pop treu. Der 36-Jährige nimmt 1965 mit "Friday's Child" das dritte von drei erfolglosen Alben auf. Hörbar schält sich hier schon sein zukünftiger Ruf als ungekrönter König aller Tieftonkünstler heraus, der in Nick Cave oder Mark Lanegan unzählige Nachahmer finden wird.

"Sally Was A Good Girl" zeigt seine Affinität zu Pop, das meiste ist aber eher obskurer Country-Stoff, dem noch ein wenig der Kick fehlt. Der kommt bald in Gesalt der jungen Nancy Sinatra daher, die auch den Titeltrack der Platte neu einsingt, im Rücken eines großen Orchesters - fertig ist der Hit. Auch Hazlewoods Song "Houston" ist mit seiner Stimme an sich schon ein Hit, hinterlässt jedoch keinerlei Spuren, was sich ändert, als Dean Martin die Nummer einsingt. Die Plattenfirma reagiert und veröffentlicht die LP "Friday's Child" anschließend unter neuem Namen: "Houston". Über den Titeltrack sagte Hazlewood in unserem Interview im Jahr 2007: "Nancy liebte diesen Song, ein komischer Song, eine Art Blues. Sie fand ihn auf einem meiner alten Alben und wunderte sich, dass ihn noch niemand anderes gecovert hat. Ich sagte: Dann mach du es eben."

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