Pharoah Sanders - "Karma"
Titel und Yogapose auf dem Cover lassen es bereits ahnen: Jetzt wird es spirituell. Auf "Karma", seinem dritten Album, verquickt Pharoah Sanders Flower-Power-Happiness mit dem Erbe John Coltranes, dessen "A Love Supreme" er für die ausufernde Jam "The Creator Has A Masterplan" zitiert. Über knapp 33 Minuten zieht sich die Komposition hin, bleibt dabei aber für Free Jazz-Verhältnisse noch vergleichsweise zugänglich. Der Vekaufserfolg rief natürlich Neider auf den Plan: Auf Sell-Out-Vorwürfe hat die Hip Hop-Community eben doch kein Monopol.
"The Creator Has A Masterplan" entstammt, genau wie "Colors", das einzige andere, knapp sechsminütige Stück auf "Karma", der Zusammenarbeit von Sanders mit Sänger Leon Thomas. Der zieht von Mantragesängen bis Scat alle Register. "Bis dahin waren es die Blasinstrumente, die neue Dimensionen in Klang und Ausdruck erkundeten", beschreibt Thomas seinen Bruch mit der Tradition. Das Neue sticht auch Kritikern ins Auge, die auf das ungewohnte Ringen von Instrumenten und Stimme um Aufmerksamkeit angetan, aber eventuell auch ein bisschen überfordert reagieren: "Du kannst das nicht glauben", schreibt Thom Jurek bei All Music. "Bis du es hörst."
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