Scott Walker - "4"
Der im März 2019 verstorbene Scott Walker galt als enigmatischer Songwriter, quasi das männliche Pendant zur späten Marlene Dietrich. Seine Karriere begann in den 60er Jahren mit der Balladenband Walker Brothers, deren Hit "The Sun Ain't Gonna Shine Anymore" zu einem Kultsong der Hippie-Ära avancierte. Auf seinen Soloalben "Scott 1", "Scott 2", "Scott 3" und "Scott 4", die in wahnwitziger Geschwindigkeit binnen zwei Jahren erscheinen, tränkt er seine spezielle Melancholie in Soul-, Country- und Folkballaden und interpretiert auch Idole wie Jacques Brel und Burt Bacharach.
"Scott 4" beinhaltet erstmals ausschließlich eigene Kompositionen, zitiert hier und da den aufstrebenden Ennio Morricone, findet seinerzeit aber keine Käufer. Dafür krönt die Scheibe seine Vision von symphonischem Orchester-Pop. Der Song "Boychild" gilt als Blaupause für den kontemplativen Sound des britischen Labels 4AD genannt (Dead Can Dance, Throwing Muses, Bon Iver). Die Scheibe beeinflusste unter anderem David Bowie, Jarvis Cocker und Thom Yorke.
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
Noch keine Kommentare