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Cher - "Gypsys, Tramps & Thieves"

Auf "Gypsys, Tramps & Thieves", zunächst als "Chér" veröffentlicht, später aufgrund der erfolgreichen Single umbenannt, bündelt Produzent Snuff Garrett die vielen Stränge aus Chers schillerndem Sixties-Universum und verpasst ihr einen Sound, der ebenso gut in einen der großen Show-Säle von Las Vegas passt wie auf die rollende Truckbühne einer durch die Staaten ziehenden Musikantentruppe.

"The Way Of Love" wurde im französischen Original bereits 1960 für Sängerin Frédérica geschrieben. Kaum ein Zufall, dass die Nummer für den ESC gedacht war, Cher kommt damit zum Einstieg der Platte direkt auf Betriebstemperatur, bietet großes Drama mit Orchester-Tutti, gehämmertem Piano und ausgedehnten Schlagzeugwirbeln.

Es folgt das Titelstück, ein wildes Zirkuspferd von einem Song, mit bunten Troddeln und reizvollem Wechsel von Trab zu Galopp und zurück. "He'll Never Know" croont zwischen Bobbi Martin und spätem Casino-Elvis, in der Strophe so leicht wie Heil-gelandet-Musik an Bord einer Pan-Am-Maschine, im Chorus von so lebensresümierender Weite, man würde auch dann noch seufzend empathisieren, würde Cher hier lediglich "Lorem ipsum dolor sit amet" singen.

Mittig gibt es weiteres Ohrenfutter aus der wunderbaren Welt des FM-Radios. "When You Find Out Where You Goin' Let Me Know" schunkelt auf dem Grat zwischen Gilbert O'Sullivan und den Carpenters. "He Ain't Heavy, He's My Brother": ohnehin ein Universalschlüssel von einem Song, der unablässig gecovert, re-interpretiert, neu betrachtet gehört.

Cher - "Gypsys, Tramps & Thieves"*

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