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Serge Gainsbourg - "Histoire De Melody Nelson"

Während Papst Paul VI. Serge Gainsbourgs Hit "Je T'aime" öffentlich als unmoralischen Schweinkram brandmarkte, arbeitete der Meister im stillen Kämmerlein an seinem so bahnbrechenden wie ambitionierten Meisterwerk "Histoire De Melody Nelson". Es wurde ein Album, das Genregrenzen sprengte und auch fast fünfzig Jahre später nichts von seiner skandalumwitterten Aura verloren hat.

Sein erklärtes Lieblingsbuch, Vladimir Nabokovs "Lolita", verwebt Gainsbourg hierin zu einer Geschichte über eine pädophile Beziehung. Eine solche Rahmenhandlung braucht eine perfekte musikalische Untermalung, um nicht als plumpe Provokation zu enden. Was Gainsbourg gemeinsam mit dem Arrangeur Jean-Claude Vannier für das gerade mal 28-minütige Album auffährt, erschafft eine schier opernhafte Dramatik, die über die Grenzen der Popmusik weit hinausgeht.

Jarvis Cocker von Pulp, Beck, Stereolab oder Mike Patton sind erklärte Fans von Gainsbourgs Meisterwerk, und tatsächlich kann man den Einfluss auf jeden dieser Künstler erahnen. Nicht zuletzt haben sich auch Portishead von "Melody Nelson" inspirieren lassen. Das Zusammenspiel von schwebendem Bass und trockenen Drums in den beiden rahmenden Stücken "Melody" und "Cargo Culte" nimmt in gewisser Weise den Trip Hop vorweg.

Serge Gainsbourg - "Histoire De Melody Nelson"*

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