Captain Beefheart - "Clear Spot"
1972 veröffentlichte Captain Beefheart zwei Alben innerhalb eines Jahres. Im Januar erschien "The Spotlight Kid", im Oktober "Clear Spot", beide zählen zu den zugänglicheren Werken von Captain Beefheart und seiner Magic Band. Nach von der Kritik hoch gelobten, aber kommerziell enttäuschenden Meisterwerken wie "Trout Mask Replica" hatte Beefheart sich bewusst an Produzent Ted Templeman und Toningenieur Donn Landee gewandt. Er wollte endlich einmal Geld verdienen, und die beiden hatten zuvor für die Doobie Brothers und Van Morrison einige Hits produziert.
Allein wegen der unverwechselbaren Stimme ist auch "Clear Spot" trotzdem ganz eindeutig ein Captain Beefheart-Album. Es enthält einige Blues-Elemente, die auf Beefhearts Anfänge verweisen, verzichtet aber gänzlich auf die Free-Jazz-Rock-Experimente späterer Scheiben zugunsten einer ungebrochen leicht schrägen, aber insgesamt eingängigen und rhythmisch treibenden Rockmusik. Heutzutage gehört klingt es immer noch überaus modern, so als habe sich Indierock seitdem kaum noch weiter entwickelt.
Der ursprüngliche Plan Beefhearts ging nicht auf: "Clear Spot" verkaufte sich nur mittelmäßig und erreicht in den Billboard Top 200 gerade einmal Platz 191. Einzelne Tracks wurden später von Größen wie The Black Keys, Everything But The Girl oder Mark Lanegan gecovert, "Her Eyes Are A Blue Million Miles" war 1998 Teil des Soundtracks vom Kultfilm "The Big Lebowski". Es bleibt aber ein guter Einstieg in das Werk des Captains und hat über die Jahre selbst einen gewissen Kultstatus erlangt: Die Original-Pressung in der durchsichtigen Plattenhülle wird heute auf Tauschbörsen für deutlich über 100 Euro gehandelt.
Captain Beefheart - "Clear Spot"*
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1 Kommentar mit einer Antwort
leider nie den respekt erhalten den sie verdient hätten...
Dieses Album speziell oder die Band im Allgemeinen? Letzteres würde ich verneinen.