Rex Gildo - "Fiesta Mexicana"
"Hossa! Hossa!" Was soll das überhaupt heißen, "Hossa"? Im Spanischen gibts das Wort jedenfalls nicht. Im Grunde ist "Fiesta Mexicana", übrigens der erste deutschsprachige Top Ten-Erfolg eines gewissen Ralph Siegel, ein Dokument der Traurigkeit. Den größten Hit verzeichnete Rex Gildo damit, sang ihn bis zu seinem Tod wieder, wieder und wieder, dabei mochte er ihn noch nicht einmal. Wie er auch seine ganze Existenz als Schlagerstar nicht mochte: Er hätte eigentlich lieber dem Rock'n'Roll gefrönt. Woran eine solche Karriere scheiterte ... man weiß es nicht. Wie man überhaupt vieles über Rex Gildo nicht wirklich weiß, so viele Halb- und Unwahrheiten, wie er zeitlebens über sich selbst verbreitete.
Tragisch, dass ihm Lügen und Täuschungsmanöver (wie die Ehe mit seiner Cousine) nötig erschienen. Hätte er sich nicht unentwegt verstellen, verstecken und verbiegen müssen, hätten ihm Gesellschaft, Industrie und er sich selbst einfach erlaubt, ein glücklicher schwuler oder bisexueller Rock'n'Roller zu sein, der die Trauer um seinen verstorbenen Freund auch offen zeigen darf, er hätte sein Leid vielleicht nicht in Tabletten und Alkohol aufzulösen versucht. Vielleicht wäre er auch nicht aus dem Fenster gesprungen. Ganz vielleicht lebte er dann noch und wäre so bummsfidel wie sein Evergreen "Fiesta Mecicana" klingt. Den kennt, auch wenn er inzwischen ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, noch immer jedes Kind. Keine Karnevalsveranstaltung kommt ohne diesen Song aus, Schlagerpartys sowieso nicht. Aber was zum Teufel bedeutet "Hossa!"? Ob Texter Michael Holm das wohl weiß?
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