The Specials - "More Specials"
1979: Das Königreich nonstop am Skanken, Specials, Madness, Selecter, Punk erfährt mit dem Schwarzweiß-Turbo-Ska des 2Tone-Labels ordentlich Gegendruck. Mit dem selbstbetitelten Debütalbum schreiben die Arbeiterkinder aus dem tristen Coventry Musikgeschichte. Doch bald skankt man auch in Resteuropa, Russland und Amerika zu "Too Much Too Young" und den anderen Hits. Der Druck auf die Band steigt, und auch die gelegentlichen Zusammenstöße mit rechtsgerichteten Fans trüben die Party-Stimmung innerhalb des siebenköpfigen Gefüges.
Dass sich Bandgründer Jerry Dammers zunehmend in der Rolle des Diktators gefällt, setzt dem Ganzen die Krone auf und erklärt auch, warum "More Specials" diese inneren Turbulenzen in ruhigeren Tönen reflektiert. Ein krasser Stilbruch, in Einklang übrigens mit dem erschreckenden Optik-Fail des Covers, den damals kaum jemand nachvollziehen konnte. Der lässige Downbeat-Swing in den Songs "Stereotypes" und "Do Nothing" brachte dafür ganz neue Qualitäten in Terry Halls Stimme zum Vorschein. Ein stilistischer Ausblick auf ihren größten Hit im Folgejahr: der von rassistischen Spannungen und Massenarbeitslosigkeit handelnde Geister-Reggae "Ghost Town".
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