Marvin Gaye - "Midnight Love"
Sein siebzehntes Studioalbum setzte den Schlusspunkt unter seine Diskografie: Es handelte sich um das letzte, das Marvin Gaye zu Lebzeiten veröffentlichte. Nicht ohne Grund entpuppte sich "Midnight Love" als das kommerziell erfolgreichste Werk seiner Karriere: Gaye hatte sich völlig bewusst für leichter verdauliches Material entschieden, als er zuvor unters Volk gebracht hatte. "Ich befürchte, dass mir niemand mehr zuhört, wenn ich noch weiter in mein Inneres gehe", machte er keinen Hehl aus seinen Beweggründen. "Ich brauche einen Hit."
Oh, den sollte er bekommen. Jede Wette, dass neun von zehn Menschen, die ihr nach einem Marvin Gaye-Song fragt, als erstes "Sexual Healing" nennen. Das zugehörige Album hat jedoch noch jede Menge mehr zu bieten. Es schlägt eine Brücke von traditionellen Genres wie Soul, R'n'B und Doo-Wop zu Synth-Pop und New Wave und nimmt unterwegs noch karibische Sounds, Boogie und Funk mit. "In gewisser Weise ist es eine Party-Platte. Man kann dazu tanzen, sogar völlig ausflippen", so Marvin Gaye. "Wer aber genau zuhört, wird unter all dem nach wie vor mein Herz sprechen hören und erkennen, dass ich immer noch an Gottes wunderbare Gnade glaube und daran, dass der Herr uns vergeben wird, besonders, wenn wir es nicht schaffen, uns selbst zu vergeben."
Über sechs Millionen Einheiten von "Midnight Love" wanderten über die Ladentheken. Weder klingelnde Kassen noch Gottes wunderbare Gnade retteten jedoch den Urheber dieses Verkaufsschlagers: Marvin Gaye kämpfte mit Depressionen, seiner Drogensucht, mit gesundheitlichen Problemen und zuletzt mit seinem Vater, mit dem ihn zeitlebens ein schwieriges Verhältnis verband. Eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung von "Midnight Love" und einen Tag vor Marvin Gayes 45. Geburtstag eskalierte ein neuerlicher Streit der beiden Männer. Marvin Gaye starb an Kugeln aus einer Waffe, die er selbst seinem Dad zu Weihnachten geschenkt hatte.
Kaufen?
Marvin Gaye - "Midnight Love"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
Noch keine Kommentare