Seite 1 von 40

Prince - "When Doves Cry"

Die Hitdichte im Jahr 1984 ist exorbitant hoch, wir können also, ohne besonders viel Pulver zu verschießen, fröhlich in die Vollen greifen und mit Platin-Material starten. Zum Beispiel mit der Lead-Single aus Prince' Album "Purple Rain", auch zu finden im Soundtrack zum gleichnamigen, halb-autobiografischen Musical-Film, in dem Prince sein Schauspiel-Debüt gab. Alles andere machte er ja eh schon selbst.

Bei "When Doves Cry" beäugen wir zum Beispiel eine echte One-Man-Show. Geschrieben, komponiert und arrangiert hat die Nummer: Prince. Alle Instrumente eingespielt hat: Prince. Auch den Bass, der in der fertigen Version gar nicht mehr zu hören ist. Wieder rausgeschmissen, weil ihm die Nummer mit Bass "zu konventionell" erschien, hat ihn? Genau, Prince. "Das hätte sich sonst niemand getraut", glaubte er. Ach, und ihr dürft genau einmal raten, wer im zugehörigen Musik-Video Regie geführt hat. Das stellte die Sendeanstalten seinerzeit vor eine harte Prüfung: Als "zu sexy fürs Fernsehen" befanden die Verantwortlichen den Clip.

Trotzdem oder gerade deswegen bescherte "When Doves Cry" Prince seinen ersten Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten, und das mit einer Nummer, die sehr dysfunktionale Beziehungsgefüge schildert: Prince besingt darin einen gewalttätigen Vater, eine ewig unzufriedene Mutter und einen Sohn, dessen größte Angst darin besteht, irgendwann wie seine Eltern zu werden.

Ob das Rückschlüsse auf seine eigene Kindheit erlaubt? Man weiß es nicht genau, Prince hielt sich, was sein Privatleben anging, ja stets ausgesprochen vage. Deswegen empfiehlt es sich auch, die Erklärung seines Biografen Per Nielsen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Der schrieb, Prince habe sich für "When Doves Cry" von seiner turbulenten On-Off-Beziehung zu Vanity 6-Mitglied Susan Moonsie inspirieren lassen. Kann so gewesen sein. Oder auch nicht.

Seite 1 von 40

Weiterlesen

Best of 1984 40 Jahre, 40 Songs

Die NDW hat sich selbst überrollt, einige deutsche Acts starten trotzdem durch. Bereit für Synthies, Saxofone und die echte Agathe Bauer?

Noch keine Kommentare