Brand Nubian - "One For All"
Als sich das Jahr 1990 seinem Ende entgegen neigt, kann noch niemand absehen, wie viel fragwürdiges Zeug Lord Jamar später noch von sich geben soll. Wie auch? Seine Crew Brand Nubian tritt im Dezember ja gerade erst mit ihrem Debüt-Album auf den Plan. Wenn auch kein riesiger kommerzieller Erfolg, erweist sich der Titel "One For All" doch als einigermaßen prophetisch: "In den vorwiegend von Schwarzen bewohnten Vierteln von New York und Philadelphia war das ein größerer Verkaufsschlager als die Platin-Veröffentlichungen von Gangster-Rappern, die auf nationalem Level Erfolg hatten", beobachtet Alex Henderson von Allmusic.
Robert Chistgau schreibt in The Village Voice: "Jeder, der der Ästhetik nur ein bisschen aufgeschlossen begegnet, wird mindestens der Hälfte der Tracks etwas abgewinnen können. Wie jede andere ideologisch aufgeladene Musik, leidet Black-Supremacist-Rap unter der Bürde seiner eigenen Glaubensgrundsätze. Diese Five-Percenter-Daisy-Age-Platte aber besitzt Wärme, einen guten Humor, komplexe, interaktive Reime alle sechs oder acht Silben, und sie mildert den männlichen Chauvinismus und das ewige The-devil-made-me-do-it mit souligem Groove und Witzen, die jeden Couch-Potato abholen." Klingt blumig, trifft es aber ganz genau.
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