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Depeche Mode - "Violator"

Nach "Violator" war nichts mehr wie vorher: Der Underground-Charakter, der die Engländer trotz Bravo-Starschnitt stets umwehte, passé. Nun wurden Arenen gebucht, in denen Konsens-Rocker wie Bon Jovi fuhrwerkten. Sogar in ihrer stets skeptischen Heimat verkauften Depeche Mode plötzlich mehr Alben als Madonna und Prince. Das verschlankte Electro-Soundbild der Platte entsprach weder dem Zeitgeist noch den Erwartungen der Fans. Einzig das bittersüße "Enjoy The Silence" knüpfte zart an bekannte Muster an und vereinigte den Dance-Appeal von "Strangelove" mit der Finsternis von "Black Celebration".

Alle Members in Hochform: Gore liefert seine bis dato besten Songs, Gahan croont wie der Nick Cave des Synthpop, Wilder spielt den Ennio Morricone am Atari und Fletcher, nun ja, der versorgte Gore und Kollegen immer mit frisch gebrühtem Kaffee, so dass all dies erst möglich wurde.

Das Label Intercord (R.I.P.) brachte es bereits in der Presse-Information prophetisch auf den Punkt: "Dieses Album ist ein Schmelztiegel, in dem sich die verschiedensten musikalischen Zutaten zu einem gehaltvollen 47-Minuten-Menü vereinen. 'Violator' bringt vertraute, melodische Songs wie den aktuellen Chart-Knüller 'Enjoy The Silence', der mit seinen ätherisch-klaren Keyboard-Linien in ein tiefblaues Klangmeer entführt, aber auch Titel wie 'Personal Jesus', 'Policy Of Truth' oder 'The Sweetest Perfection', die eine neue musikalische Richtung angeben. Mit erdigen Gitarrenklängen und kantigen Rhythmen kreieren Depeche Mode hier eine neue musikalische Gattung: den Elektro-Blues. Es ist das erste großartige Pop-Album des neuen Jahrzehnts."

Depeche Mode - Violator*

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