My Bloody Valentine – "Loveless"
1991 war ein gutes Jahr für androgyne, abstrakte Gitarrenmusik, und im Genre der abstrakten, androgynen Gitarrenmusik strahlt ein Album erhaben über allen anderen: "Loveless". Man muss keine drei Schritte in den modernen Indie-Sphären gehen, um irgendjemanden zu finden, der behauptet, dass dieses Album spezifisch dessen Leben verändert habe. Wie auch nicht? "Loveless" von My Bloody Valentine macht Shoegaze so gut, dass es danach quasi keinen Shoegaze mehr gebraucht hat.
Die schwärmerischen, hypnotischen Gitarren-Texturen, gelayert mit angeknacksten Echos und rauschenden Synthesizern klingen wie eine Tremolo-gewordene Nahtoderfahrung. Dazwischen handeln die manchmal verständlichen Vocals von Bilinda Butcher und Kevin Shields alles zwischen Einsamkeit, Verlangen und sexueller Spannung ab, das sich in Zwischentönen abhandeln lässt. Von allen Rock-Alben 1991 hat diese Platte vielleicht den nachhaltigsten Impact, auch wenn es klar die unkommerziellste war. Aber, unter uns: Vielleicht war es die beste.
My Bloody Valentine – "Loveless"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
Noch keine Kommentare