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U2 – "Achtung Baby"

Weiß der Teufel, wie die gängige Öffentlichkeits-Meinung zu U2 gerade aussieht, aber wir können uns alle darauf einigen, dass "Achtung Baby" definitiv die gute Seite ihrer Diskographie markiert? Die Rückkehr nach einer kritischen Schlappe mit dem sehr irritierenden "Rattle And Hum" markiert das Einfliegen von Brian Eno, um alles zu verlernen, was davor dazu führte, dass U2 suckt. Sprich: Grandiose, überlebensgroße Sound-Landschaften? Dürfen bleiben. Exzessives Prätentiösitäts-Wichsen auf dem höchsten Felsen im Affengehege? Raus.

Stattdessen lässt sich die Band mit Inspiration von Alternative und Industrial auf ganz neue Sounds ein, solche, die man regelrecht als funky bezeichnen könnte, und macht damit ihr vielleicht durch die Bank einschlägigstes Album. Das Geritsche auf dem Opener, die Oktaven-Doppelung über die ganze Platte, Bonos Entdeckung einer experimentellen Text-Technik, die Experten bisweilen als 'Humor' bezeichnen: alles gute Neuerungen für die Platte, die nach der Wende in Berlin angefangen wurde. Zwar sind immer noch ein paar Momente genuinen U2-Schwulstes in der Packung, die man den Fans wohl einfach lassen musste. Aber so dreckig, roh und direkt hat die Band davor nie geklungen. Man könnte fast feststellen: Auf "Achtung Baby" waren U2 regelrecht cool.

U2 – "Achtung Baby"*

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