Onyx - "Bacdafucup"
Onyx waren eigentlich schon am Arsch, bevor es sie überhaupt gab. Zusammen mit ihrem Produzenten B-Wiz, der sich für eine Dealerkarriere entschieden hatte, ging das Frühwerk der Crew in die ewigen Jagdgründe ein. "Als er ermordet wurde, haben wir unseren Sound verloren", erinnert sich Fredro Starr. "Als wir diesen Sound verloren hatten, bedeutete das das Ende."
Von wegen. Eine Kette ziemlich absurd anmutender Zufälle verwandelte das vermeintliche Ende in einen Neubeginn. Ziemlich zähfließender Verkehr spielte dabei eine entscheidende Rolle: Jam Master Jay lernten die hinterbliebenen Onyx-Mitglieder Fredro Starr, Big DS und Suave nämlich in einem Stau kennen. Er gab ihnen zwei Monate, um ein Demo aufzunehmen, und lud sie dann ins Studio ein. Dorthin schaffte es tatsächlich nur Fredro. Sticky Fingaz sprang als Notbesetzung ein, wickelte Jam Master Jay jedoch dergestalt um den Finger, dass dieser verfügte: "Wenn Sticky nicht in der Gruppe ist, gibt es keine Gruppe."
Ihren neuen Produzenten fanden Onyx buchstäblich auf der Straße: "Chyskillz haben wir auf der Jamaica Avenue getroffen", so erzählt es zumindest Fredro Starr. "Wir haben dort Weed gekauft, und Chy rannte meinem Truck hinterher und brüllte 'Ich hab' Beats!' Sein damaliges Zeug war jazzig, so A Tribe Called Quest-Scheiß, aber es war heiß. Ich wusste sofort, dass er Beats bauen kann. Wir haben ihn eingepackt, mit zu uns genommen und ihm klargemacht, dass er harten, dreckigen Shit machen muss."
Ja. Das hat er dann gemacht: 16 der 18 Tracks auf "Bacdafucup" gehen auf Chyskillz Kappe, Jam Master Jay behielt das große Ganze im Blick, und so hieß es 1993 entgegen aller Vorzeichen: "Move back, motherfuckers! The Onyx is here! Back da fuck up, back da fuck up!" Die Kritiker*innen-Zunft rang um Fassung, nicht nur bei Entertainment Weekly. Als "Bare-knuckle-Hip Hop mit rohen Beats" beschrieben sie das Gebotene dort etwas hilflos, "darüber vier komplett manische MCs, die sich um die Center Stage prügeln. Onyx' konfrontative Attitüde ist so dermaßen drüber, dass ihr Enthusiasmus ansteckend wirkt", und das trifft es dann tatsächlich ziemlich genau.
Kaufen?
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
2 Kommentare
Aggressive Beats mit smooven Raps sind genau mein Ding. Aber das hier ist halt das Gegenteil und wohl auch der Grund warum ich mit Onyx nie was anfangen konnte.
Slam war einer der ersten Tracks, die ich als buab bei den großen im Ghettoblaster gehört habe. Ich war total geflasht und hab mich direkt in Hip Hop verliebt (: