Take That - "Pray"
"In regelmäßigen Abständen durchsuche ich YouTube nach einem 'Pray'-Tutorial, einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für diesen Tanz, und bin jedes Mal gleichermaßen überrascht wie erbost, dass es das nicht gibt." Anja Rützel, die empörenderweise immer noch ungekrönte Königin der Trash-TV-Review, schrieb dies in ihrer herzerwärmenden und zum Glück kein Stück ironischen Liebeserklärung an Take That, die in der (unterschiedlich empfehlenswerten) Reihe KiWi Musikbibliothek erschienen ist.
Vier Jahre sind seither ins Land gezogen, und die geforderte Tanzanleitung existiert immer noch nicht. Es ist ein einziger Skandal und liefert zugleich den Beweis dafür, dass es in diesem Internet eben doch nicht alles gibt. Wir müssen also weiterhin improvisieren, wenn wir sie kopieren wollen, den Weihwasser versprühenden Priester, die Luftsäge, den Yoga-Jesus, die Noch-fünf-Bier-bitte-Bestellung, die Taumelmumie, den Meer teilenden Moses, den brennenden Bettvorleger, die Migräneattacke und den eingerosteten Kranich.
... doch alle Gebete helfen wahrscheinlich nix, machen wir uns nichts vor: An die Geschmeidigkeit, mit der Jason, Howard, Robbie (kreisch), Mark und Songwriter Gary Barlow über den Strand von Acapulco kullern, kommen wir ohnehin nicht ran. Ob es am Songmaterial lag, oder an der Performance, oder am Ende an einer Kombination aus beidem: Take That kletterten mit "Pray" jedenfalls erstmals in ihrer Boyband-Geschichte auf Platz eins der britischen Charts. Es sollte nicht ihre letzte Spitzenplatzierung bleiben.
Weins so schön war, hier noch einmal die Live-Choreografie:
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