Boyband-Pop, Eurodance, Grunge, Hip Hop, R'n'B, Synthiepop oder Avantgarde. Na? Welches Genre lieferte wohl die erfolgreichste Single des Jahres?
Konstanz (laut) - Skandal! Kein einziges Eurodance-Album hat es in die Liste der 30 Alben geschafft, die heuer ihr 30-jähriges Jubiläum feiern, und das, obwohl das Genre die Charts seinerzeit fest im Griff hatte. Das können wir unmöglich so stehen lassen. Seht dies als Verheißung oder als Warnung, hier kommen jedenfalls, von uns gewohnt liebevoll handverlesen:
Sechs mal fünf, sozusagen, denn fümpf war Trümpf, im Jahre 1993, als Deutschland, begleitet von großer Aufregung und einem der dämlichsten Maskottchen der Werbegeschichte, die fünfstelligen Postleitzahlen einführte. An anderer Stelle genügten dagegen drei: Sehr zur Freude ihrer dahinsiechenden Patientenschaft fand in Berlin die beste Band der Welt erneut zusammen: Die Ärzte praktizierten wieder. Der Nächste, bitte!
So gehts dahin ...
An anderer Stelle half alle medizinische Heilkunst nichts mehr: Vark Vikernes erstach mit 23 Messerstichen nicht nur seinen ehemaligen Freund Euronymous, sondern ermordete, glauben viele, zugleich auch den Death Metal. Sound-of-Frankfurt-Pionier Torsten Fenslau, einer der Strippenzieher hinter der erfolgrechsten Single des Jahres, wickelte seinen Mercedes um einen Baum und erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Frank Zappa verlor den Kampf gegen den Prostatakrebs. Sun Ra entschwebte nach mehreren Schlaganfällen, wahrscheinlich zurück in seine Heimatwelt, gen Saturn.
Im Austausch bekamen wir Meghan Trainor, Zayn Malik und Joey Heindle. Ganz ausgeglichen erscheint die kosmische Bilanz da zwar nicht, aber, hey! Was können wir schon genau wissen, was die alle noch für umwerfende Alterswerke in petto haben? Darüber ziehen wir dann in dreißig Jahren Bilanz.
Heute katapultieren wir uns noch einmal hemmungslos in der Zeit zurück und schwelgen im wirklich hochgradig abwechslungsreichen Repertoire des Jahres 1993: Von Boybandwahnsinn über Eurodance zum Grunge, von Hip Hop-Klassikern über R'n'B-Hits und Synthiepop zur Avantgarde steckt alles drin.
So klingt 1993
... und weil 1993 natürlich viel mehr als nur 30 Songs zu bieten hatte, empfehlen wir an dieser Stelle auch gerne wieder einen Besuch bei laut.fm: Unter bestof1993 könnt ihr euch dort mit dem Soundtrack des Jahres bedudeln lassen. Für Flashbacks und Nostalgieschübe übernehmen wir allerdings keine Verantwortung:
7 Kommentare mit 2 Antworten, davon 3 auf Unterseiten
… denn fümpf war Trümpf …
Ok, damit werde ich diese Liste mal auslassen.
Strafe muss sein!
Ohne "Love On Sale" von Phillip Boa ist eine 1993-Liste sinnlos.
Ebenfalls sollten drin sein:
American Jesus von Bad Religion
Here comes the War von New Model Army
Schade das weder Today oder Cherub Rock auf der Liste vertreten sind... aber es gibt schlimmeres im Leben
Stimmt, die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. 1993 war ein sehr gutes Musikjahr mit vielen Alben, die ich heute noch gerne höre.
( *Schade, dass weder... * )
Wäre richtig gewesen.
Aber egal. Siamese Dream ist eines dieser wenigen Alben, welche ich als perfekt bezeichnen würde. Null Filler. Und jeder Song ein Volltreffer... wobei Mayonaise und Spaceboy sogar noch besser sind als Cherub Rock und Today - waren nur eben keine Singles.
The Connells - '74-'75 fehlt
https://youtu.be/l-ITv4OBV9c
Okay, war glaub ich erst später in den Charts...