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Notorious B.I.G. - "Ready To Die"

Was für ein Debüt! Im Tag-Team mit seinem Mentor Sean 'Puff Daddy' 'Diddy' Combs drehte Notorious B.I.G. 1994 das ganze Game auf Links. "Ready To Die" vollzieht wie kein Album zuvor und nur wenige danach den Spagat zwischen kompromissloser Straßenhärte und genauso kompromissloser radiotauglicher Cheesiness. Dabei wirkt es an keiner Stelle anbiedernd, aufgesetzt oder anderswie unauthentisch.

"Er versucht, eine Operndiva aus mir zu machen", kommentierte Biggie der Überlieferung nach zwar süffisant Diddys Forderung, er möge, nachdem die Dealer-Storys im Kasten waren, doch nun bitteschön auch noch Tracks fürs Radio aufnehmen. Dennoch hat er es halt einfach gemacht und - man denke an "Juicy" - damit die Blaupause für das Konzept "Rap-Hit mit R'n'B-Hook" geliefert, das sich als überaus erfolgreiches Rezept erweisen sollte.

Ohman, Biggie ... so wörtlich hätte die Welt deinen Titel nun wirklich nicht verstehen müssen. Immerhin erwies sich die Ratlosigkeit als überflüssig, wie zum Teufel man mit einem zweiten Album zurückkehren solle, nachdem man auf dem ersten das eigene Lebensende in Szene gesetzt hatte: "Ready To Die" blieb der einzige Longplayer, den Christopher Wallace zu Lebzeiten veröffentlichte. In der Nacht zum 9. März 1997 saß er in seinem Geländewagen, der an einer roten Ampel in Los Angeles anhielt. Aus einem anderen Auto heraus fielen Schüsse, vier Kugeln trafen. Eine halbe Stunde später wurde Biggie im Cedars-Sinai Medical Center für tot erklärt.

Sein Kollege, Freund und Widersacher Tupac war wenige Monate zuvor bereits ebenfalls einem Attentat zum Opfer gefallen. Immerhin verebbte nach diesem traurigen Höhepunkt die unselige Eastcoast-Westcoast-Rivalität. Die beiden beeindruckendsten Talente einer ganzen MC-Generation hatte sie jedoch das Leben gekostst.

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Zum Glück war nicht alles Eurodance: Grunge feierte die letzte große Party, Punk ein Revival, und über allem dämmerte die G-Funk-Ära herauf.

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