Björk - "Homogenic" (22. September)
Eine unwirklich extrovertierte Björk auf dem Cover verkörpert auch die sonischen Extreme von "Homogenic" vortrefflich: Satte, fast cinematographische Streicherarrangements des Icelandic String Octet beißen sich zunächst scheinbar mit den hypernervösen Hightech-Beats der britischen Intelligent Dance Music (IDM), die Mitte der 90er Jahre eine der wenigen revolutionären Zellen internationaler Popmusik gebildet hatte.
Dass in dem experimentellen, ganz und gar nicht kitschigen Crossover aus Klassik, IDM und den archaischen bis theatralischen Exorzismen Björks eine tiefere, zeitlose Wahrhaftigkeit verborgen liegen könnte, erschloss sich vielen treuen Fans erst auf den zweiten oder dritten Blick. Dabei funktioniert das Album bei aller vulkanischen Divergenz, die für eklektische Pop-Produktionen der Gegenwart selbstverständlich ist, gerade wegen der Einfachheit seiner Songs wie eine Pop-Platte.
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