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Nick Cave - "No More Shall We Part"

"No More Shall We Part" ist 2001 das erste Lebenszeichen von Nick Cave & The Bad Seeds nach einer fast vierjährigen Pause, in der Cave seine Alkohol- und Heroin-Sucht überwand und eine Familie gründete. Nach den zuvor erschienenen, legendären Alben "Murder Ballads" und "The Boatman's Call" waren die Erwartungen hoch, doch Cave und die The Bad Seeds - damals in ihrer besten Besetzung mit Mick Harvey, Warren Ellis und Blixa Bargeld - übertrafen sie noch.

Musikalisch knüpft "No More Shall We Part" an "The Boatman's Call" an, an die Stelle des Punkrocks früherer Tage treten Balladen mit Blues-Elementen, fast spirituellen Texten und vielen Glissandi und Crescendi, zu denen sich Cave damals angeblich vom klassischen Komponisten Olivier Messiaen inspirieren ließ. Seine Texte trägt Cave meist in vergleichsweise hoher Tonlage vor, sie sind nicht mehr ironisch oder gar sarkastisch wie früher, bleiben aber vieldeutig.

Es bleibt uns überlassen, ob wir in "Fifteen feet of pure white snow" eine Parabel von den erdrückenden Wirkungen ausschweifenden Drogenkonsums oder die letzten Gedanken eines Lawinenopfers erkennen wollen. Bei anderen Stücken ist die Irreführung noch raffinierter konstruiert. So fragt uns Cave erst ganz am Schluss vom gebetsmühlenartig beschwörenden "God Is In The House", was er uns dort nutzt: "Oh I wish He would come out!"

Nick Cave - "No More Shall We Part"*

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