Curse - "Von Innen Nach Aussen"
Gut möglich, dass dieses Album Curse seinen zweifelhaften Ruf als Ex-Freundin-Rapper eingebrockt hat. Zumindest legte es den Grundstein dafür, setzt es sich doch mit allen möglichen Stadien einer zerbrochenen Liebe auseinander. 2001 war das im deutschen Hip Hop noch eine große Sache. Sich und sein Publikum mit den eigenen Gefühlen und Abgründen zu konfrontieren, war seinerzeit noch keineswegs an der Tagesordnung.
Wer den Mindener allerdings auf seine Süßholzraspelei reduziert, verkennt, was für ein scharfer Beobachter, begnadeter Texter und nicht zuletzt technisch hölleguter, vielseitiger Rapper das zu diesem Zeitpunkt schon war. Curse ging da - neben Dendemann - locker als einer der wenigen wirklich kompletten MCs durch, die Deutschrap hervorgebracht hat. Sein rückblickend noch immer bestes Album lieferte er vor zwanzig Jahren ab. Zu Gast: quasi alle großen Namen der damaligen Zeit, von Azad über Kool Savas zum Frankfurter Reimroboter Tone und hust Xavier Naidoo.
"Von Innen Nach Aussen" folgte zunächst eine ganze Karriere, dann Burn-out und Absturz. Curse hat inzwischen zum Buddhismus gefunden. Er arbeitet als systemischer Coach, unterrichtet eine tibetanische Heilyoga-Variante namens Kum Nye, schreibt Ratgeber, podcastet über Meditation und Lebenshilfe und - vielleicht das wichtigste: Er wirkt glücklich bei sich angekommen.
Curse - "Von Innen Nach Aussen"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
1 Kommentar
Sehr solide. Kann man sich immer noch geben