Antony & The Johnsons - "I Am A Bird Now"

"Außenseiter gewinnt Mercury Prize", titelten wir 2005. Gemeint war Antony Hegarty, ein britisches, in New York lebendes Szene-Phänomen, dessen zweites Album "I Am A Bird Now" aus dem Stand eine halbe Million Einheiten absetzt und bei der erwähnten Preisverleihung die großen Favoriten Coldplay und Kaiser Chiefs absägt. Partymusik? Mitnichten. Zumeist nur von sachte angeschlagenen Piano-Akkorden begleitet, setzt der androgyne Exot das soulige Organ ein, wie es wohl nur Otis Redding konnte.
Selbst hochkarätige Gastsänger wie Boy George oder Mentor Lou Reed verblassen neben der engelsgleichen Reinheit des Vortrags. 2012 endet das Kapitel der Band, drei Jahre später kreiert Antony für die Kunst die sich zunächst weiblich verortende Nachfolgerin Anohni. 2023 verwendet die Transfrau erstmals wieder das Bandsuffix "And The Johnsons", deren Namensgeberin, die LGTBQ+-Ikone Marsha P. Johnson, auch auf dem Albumcover von "My Back Was A Bridge For You To Cross" zu sehen ist. Egal, was Anohni macht: Die kämpferischen Botschaften, verpackt in ergreifende Songs sowie diese unnachahmliche Stimme - all das nimmt 2005 auf "I Am A Bird Now" seinen Anfang.
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