Platz 29: FKA Twigs - LP1
Tahliah Barnett alias FKA Twigs verschlägt es als Jugendliche aus dem ländlichen Gloucestershire nach London, wo sie sich zunächst als Tänzerin verwirklicht. Später beginnt sie auch zu modeln. Sängerin will sie dabei schon immer sein. Zuhause schreibt sie unentwegt an Tracks und bastelt Beats, wobei schnell ein eigener Stil zwischen Trip Hop- und The XX-Entschleunigung entsteht, nur weitaus futuristischer. Dabei profitiert ihre Musik vom Wechselspiel aus bedrohlichem R'n'B, ihrer hauchigen, geschmeidigen Stimme und stolpernden Beats.
Dieser Crossover findet 2014 auf dem Debüt "LP1" seinen vorläufigen Höhepunkt, für das sich FKA Twigs Produktionshelfer wie Arca, Emile Haynie oder Paul Epworth suchte. Die steuern exotische Synthies, trappige Hi-Hats, Halleffekte, tiefe Bässe und noch vieles mehr bei, so dass sich ihr Sound noch mehr in alle Himmelsrichtungen dreht als auf ihren beiden zuvor veröffentlichten EPs. Dazu schlängelt sich ihre Stimme, die sich häufig ebenso kunstvoll wie sinnlich nach oben schraubt, grazil wie eine Schlange an den Klängen entlang.
Dabei beweist die Britin mit jamaikanischen und spanischen Wurzeln oftmals ihr besonderes Gespür für einnehmende Pop-Hooks, etwa in "Lights On", "Two Weeks", "Pendulum" oder "Video Girl". Neben der Musik gehören auch kunstvolle Videoclips, abstrakte Plattencover, extravagante Kostüme und komplizierte Tanzchoreografien auf der Bühne zum Gesamtkunstwerk FKA Twigs.
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2 Kommentare mit einer Antwort
Habe ich mehrfach versucht mir anzuhören, kann ich nicht ertragen.
Wird auf jeden Fall ein Klassiker. Klingt innovativ und gefährlich - das was Rock in den frühen 70ern auch charakterisiert hat, nach den damaligen Hörgewohnheiten. Heute sind die alten 70er Rockalben Klassiker.
Danach unbedingt "Magdalene" hören, die ich noch ein wenig umwerfender finde. Das ist wie "Like A Prayer" für die jetzige Generation, nur rhythmisch komplexer, gesanglich verletzlicher, ohne dass es an einprägsamen Pop-Momenten mangelt. Ganz im Gegenteil.