Platz 1: Frank Ocean – Channel Orange
Das beste Album der Dekade stammt von einem schüchternen, sensiblen Künstler aus Long Beach, Kalifornien: Frank Ocean. 2012 veröffentlicht er mit seinem "Channel Orange" einen absoluten Klassiker, der mit dem öligen Gejammer der geistlosen R'n'B-Sülze restlos aufräumt. Das Album ist ein Meisterstück moderner Popmusik und zugleich eine intensive Auseinandersetzung mit den afroamerikanischen Wurzeln. Die Produktionen schwanken zwischen Soul, Jazz, Synthie-Funk, R'n'B und Elektro. Obwohl in jedem Stück Reminiszenzen an alte Soul- und R'n'B-Meister mitschwingen, klingt "Channel Orange" progressiv und neu. Man nehme nur den Einstieg "Start", bei dem man den ikonischen Intro-Sound der Sony PlayStation 1 vernimmt - man muss ihn einfach lieben!
Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und bringt mit engelsgleicher Stimme die verschiedensten Themen vor. Egal ob Religion, Homosexualität, Drogentrips oder die Liebe und das Leben, Ocean legt sie in meisterhaft formulierte Metaphern, die quer durch die Zeitgeschichte fliegen. Seine Musik zu hören ist quasi wie einen Fantasy-Film zu schauen. "Channel Orange" ist avantgardistischer, Genregrenzen-egalisierender R'n'B. Ocean etablierte einen vollkommen neuen Stil - was er zwar mit "Nostalgia, Ultra" schon andeutete, hier aber perfektioniert. Kein Wunder, dass er damit 2013 auch den Grammy für "Best Urban Contemporary Album" sowie den GLAAD Media Award als "Outstanding Music Artist" einheimste, da er sich ein Jahr zuvor als bisexuell outet und öffentlichten Zuspruch dafür erhält.
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
10 Kommentare mit einer Antwort
Wo ist "Dirty Computer"? Amateure...
Aber sowas von!
Blonde
Man kann die Agenda sehen
Kein Ghost-Album? Gar keins? Ernsthaft?
Ging ja nicht so viel das letzte Jahrzehnt. Wenn man diese Liste sieht.
Ich hätte 35 direkt in die Tonne gekloppt, zehn weggelegt und fünf gehört...aber das muss natürlich nix heißen....:-)
So eine Liste ist prinzipiell eher Unsinn und hilft Seitenclicks zu generieren denk ich.... Wenig Metal, traditionell Tool, das muss irgendwie, viel Rap und sonstige .... denk ich...also dass muss so in die Richtung gehen, weil ich das überhaupt nicht einordnen kann....um Gottes Willen nix zu bekanntes, klar Bowie geht immer, Haftbefehl...da brech ich schon beim Namen...Cohen komplett vergessen...Wahrscheinlich schlicht Geschmackssache....