15. Phoebe Bridgers - Savior Complex
Ah, das Indie-Storyteller-Video in schwarzweiß. Wer liebt es nicht? Na ja, ich. Normalerweise. Aber weil Phoebe Bridgers auch nicht der durchschnittlich-langweilige Indie-Artist ist, macht sie auch dieses mühselige Projekt plötzlich sehr cool. Liegt vor allem daran, das sie auf "Savior Complex" nicht nur Analogkameramasturbation betreibt, sondern regelrecht eine Geschichte erzählt, deren Interpretation ich einem freundlichen YouTube-Kommentar entlehne:
Der Protagonist könne als manipulativer Partner gesehen werden, der das Mitleid seiner Umgebung ausnutzt, um sich selbst Vorteile zu verschaffen, während der Hund aus purer Loyalität und aus Mitgefühl trotzdem an seiner Seite bleibt. Wenn Phoebe und der Hund am Ende gespiegeltem Looks am Strand setzen, erklärt sich auch, wer der Hund in dieser Geschichte eigentlich ist: Es geht um das Kleben an einem Menschen, an dem man nicht kleben sollen, das Übersehen von groben roten Fahnen aus reiner Hundeäugigkeit. Oder eben aus dem "Savior Kompex". Es ist eine stimmige, leicht nachvollziehbare Metapher, ein schöner Look und es hat einen süßen Hund. Gutes Video.
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