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Platz 7: James Blake – "Say What You Will"

Im Video zu "Say What You Will" spielt Finneas, Billie Eilishs älterer Bruder und Produzent, auf sehr authentische und amüsante Weise James Blakes deutlich erfolgreicheren, beliebteren, sportlicheren und, nun ja, besser bestückten Konkurrenten. Die Präsenz des breit grinsenden, zigfachen Grammy-Preisträgers frustriert den britischen Sänger so lange, bis er irgendwann aufhört, auf ihn zu achten.

Die Botschaft des Songs, die das Musikvideo unterstützt, ist ganz bestimmt keine neue, aber eine wichtige: Gerade in unseren gegenwärtigen Zeiten, in denen uns mit jedem Klick auf Instagram glückliche und perfekte (beziehungsweise glücklich und perfekt aussehende) Influencer begrüßen, sollte man tunlichst vermeiden, sich ständig zu vergleichen, sein eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen oder gar in Neid zu verfallen.

Abseits des lyrischen Inhalts liefert "Say What You Will" auch musikalisch einige Argumente dafür, dass das Stück nicht nur zu den Highlights von James Blakes fünften Album, sondern seiner gesamten bisherigen Karriere zählt. Erstens beweist es ein- für allemal, dass der ehemalige Dubstep-Produzent auch ganz klassisches Songwriting auf dem Kasten hat. Zweitens klingt es so eingängig und mitreißend, dass es das Publikum bei den Konzerten des Briten schon seit Jahren im Chor mitsingt, ohne es je zuvor gehört zu haben. Das dritte und vielleicht stärkste Argument ist dieser eine Ton. Dieser eine schier unendlich ausgehaltene, nie enden wollende, aber doch viel zu schnell endende Ton.

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