Platz 8: Gojira - "The Chant"
Der Song besteht aus zwei Teilen: dem instrumentalen Interlude und Titeltrack zum Album "Fortitude" und dem eigentlichen Haupttrack "The Chant". In ersterem sieht man die Gipfel des Himalaya. Ein schönes Bild, das zu den getragenen und perkussiven Klängen passt. Doch dann werden Zeilen eingeblendet, die diese idyllische Szenerie konterkarieren - und zwar diese:
"Seit der Invasion Tibets durch China im Jahr 1949 wurden 1,2 Millionen Tibeter getötet. Über 6.000 Kloster wurden zerstört und tausende Tibeter inhaftiert. Das ist kultureller Genozid. In einem verzweifelten Versuch, ihr kulturelles Erbe zu bewahren, schicken tibetische Familien ihre Kinder nach Nepal, Bhutan und Indien in Sicherheit. Viele werden in Kisten und Transportboxen über die Grenze geschmuggelt."
Das sitzt dann erst einmal und sorgt für einen Twist in der Wahrnehmung des Songs. Weg von einer aufmunternden Hymne, hin zu einem Klagelied. Funktioniert aber beides gut. Die Riffs zwischen den Ohoho-Chören kommen ohne das Gojira-typische Stakkato aus, auch Drummer Mario Duplantier darf gemütlich dem Vierviertel-Takt frönen, und Cowbell geht immer. Eine der populärsten Metalbands unserer Zeit legt einen wunderbaren Song auf und beraubt sich mit dem Video automatisch jedweder Möglichkeit, in China jemals auch nur einen Auftritt zu absolvieren. Konsequenz, die einem Respekt abnötigt.
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